95 Der Gedankenstrom

Selbst wenn Du es bereits gemeistert hast, Deine Gedanken zu beruhigen, mehr in der Stille zu sein oder weniger Gedanken zu denken: Es werden dennoch weiterhin in einem fortwährenden Gedankenstrom Gedanken in unterschiedlicher Häufigkeit erscheinen.

Abhängig von Deiner Schwingung können diese Gedanken sehr angenehm oder eben auch völlig unangenehm sein. Hierbei sind die Begriffe „Schwingung“ und „angenehm“ zentral.

Zum Thema Schwingung: Die Gedanken, die Du denkst, spiegeln stets Deine aktuelle Schwingungsebene wider. Deine Schwingung ist die entscheidende Währung in diesem Leben. Mit Deiner Schwingung wählst Du Deine Realität. Je höher Deine Durchschnittschwingung ist, desto leichter, liebevoller und schöner ist auch Deine gewählte und damit erlebte Realität.

Richtungsweiser ist Dein Gefühl

Das Spektrum von unangenehm bis angenehm dient dabei als eine Art eingebauter Richtungsweiser: Jeder Gedanke löst ein Gefühl aus und dieses ist entweder unangenehm oder angenehm. Diese intuitive Rückmeldung ist überaus nützlich. Du nimmst das Gefühl im Körper und vor allem in Deinem Bauchgefühl, Deiner Intuition wahr.

In der Theorie klingt es recht einfach: Ein Gedanke erscheint. Du fühlst in ihn rein.

Im ersten Fall bemerkst Du, dass er sich angenehm anfühlt. Du denkst ihn weiter. Der Gedanke ist von Liebe geprägt.

Im zweiten Fall spürst Du, der Gedanke ist neutral. Du denkst ihn weiter oder lässt ihn ziehen.

Im dritten und letzten Fall nimmst Du wahr, dass sich der Gedanke unangenehm anfühlt. Du lässt ihn im Gedankenstrom weiterziehen. Der Gedanke ist von Angst geprägt.

Dies erscheint mir sowohl einfach als auch logisch, und es fühlt sich angenehm an.

Was tun bei negativen Gefühlen?

Bei angenehmen und neutralen Gefühlen fällt es leicht, bei diesen Gedanken zu verweilen. Im Fall von unangenehmen Gefühlen, speziell wenn die ausgelöste Angst intensiv ist, kann es allerdings von schwierig bis nahezu unmöglich reichen, diesen Gedanken einfach ziehen zu lassen.

Was geschieht hier? Die meisten von uns, die älter sind, wurden konditioniert, uns auf das Negative zu konzentrieren. Kleineren Kindern ist das vollkommen fremd.

Unser Leben ist ein kontinuierlicher Fluss von Veränderungen, die je nach Wahrnehmung als positiv, negativ oder neutral eingestuft werden können.

Das Leben als kontinuierlicher Fluss von Veränderungen

Veränderungen, die negativ empfunden werden, lösen Angst aus, oft weil das nötige Vertrauen fehlt. Im Gegensatz dazu besitzen kleine Kinder dieses grundlegende Vertrauen. Ihnen sind Gedanken fremd, wo ihre Nahrung, ihr Trinken, ihre Windeln, ihre Zuneigung oder ihr Schlafplatz herkommen. Sie verlassen sich intuitiv darauf, dass all ihre Bedürfnisse erfüllt werden. Mit ihrer Stimme oder ihren Tränen signalisieren sie, was sie gerade brauchen. Sie sind einfach. Und das reicht. Sie sind im Urvertrauen.

Andere Menschen sind darauf konditioniert worden, in einem Zustand des Mangels zu leben, wobei ihnen das grundlegende Vertrauen fehlt. Dies führt dazu, dass Gedanken, die Angst auslösen, gerne aufgenommen werden und das Denken dominieren können. Solche von Angst geprägte Gedanken senken die Durchschnittsschwingung. Dies wirkt sich wiederum auf zukünftige Gedanken aus, die nun einer niedrigeren Schwingung entsprechen.

Entscheide Dich bewusst für die Liebe

Daher kann und sollte es sich also niemand leisten, dieser Angst Raum zu lassen. Stattdessen ist es empfehlenswert, sich bewusst für die Liebe zu entscheiden.

Auf theoretischer Ebene lässt sich dies einfach beschreiben. Die praktische Umsetzung im Alltag kann jedoch herausfordernd sein. Viel an unserem Alltag läuft wie programmiert ab und wird vom Unterbewusstsein gesteuert. Diese Abläufe und Gewohnheiten ermöglichen es uns erst, unser Leben zu führen. Müssten wir jeden Schritt, jeden Atemzug oder jeden Sinneseindruck neu bewerten und durchdenken, wäre unser Gehirn schnell überfordert.

Wenn wir bewusst sind, wird es uns gelingen, die Gedanken im Gedankenstrom wahrzunehmen und zu fühlen. Im Zustand der Unbewusstheit hingegen setzen automatisch Gewohnheiten ein, die dann ungehindert ablaufen. Bewusst zu bleiben erfordert einiges an Aufmerksamkeit, und ist dennoch die beste Option.

So kann es passieren, dass ein unangenehmer Gedanke, der Angst auslöst, einfach durch unser Bewusstsein fließt und sich ausweitet. Er zieht weitere ähnliche Gedanken an, die auf derselben niedrigen Schwingungsebene liegen und sich ebenfalls ausbreiten.

Du bist Fernseher und Programm gleichzeitig

Was kannst Du jetzt tun? Es ist hilfreich zu erkennen, dass Du sowohl der Fernseher bist, der das Programm ausstrahlt, als auch das Bild, das auf dem Bildschirm erscheint. Dies ist vergleichbar mit dem Konzept des Gedankenbeobachters. Wenn Du das trennen kannst, dann mach weiter damit. Andernfalls kommt hier eine Inspiration für Dich:

Stell Dir vor, Du stehst an einem Gepäckband im Flughafen. Die Koffer und Taschen bewegen sich auf dem Band an Dir vorbei. Du beobachtest jedes einzelne Gepäckstück, um zu entscheiden, ob es Dir gehört. Ist dies der Fall, nimmst Du es vom Band und machst es Dir zu eigen. Du wählst bewusst aus, was Du annehmen und was Du vorüberziehen lassen willst.

Nutze diese Analogie für Deine Gedanken: Stelle Dir ein endloses Förderband voller Gedanken vor. Bei jedem Gedanken prüfst Du, ob er sich gut anfühlt. Ist dies der Fall, „nimmst“ Du ihn von diesem imaginären Förderband der Gedanken. Bei neutralen Gedanken wählst Du spontan, ob Du sie annimmst oder weiterziehen lässt.

Dein Gedankenstrom-Band

Gedanken, die bei Dir ein unangenehmes Gefühl auslösen, lässt Du einfach weiterziehen. Das ist leicht. Du kannst ihnen sogar einen kurzen Moment nachsehen und Dich über Deine bewusste Wahl freuen.

Interessant wird es, wenn Du bereits einen negativen Gedanken vom Band genommen und Dich vom Band abgewandt hast. Doch Moment, wie würdest Du in einer ähnlichen Situation am Flughafen handeln? Würdest Du das fremde Gepäckstück einfach mitnehmen, auch wenn es jemand anderem gehört? Nein. Du würdest es zurückbringen auf das Gepäckband. Genau diese Strategie kann Dir auch hier helfen: Lege den negativen Gedanken einfach zurück auf das Gedanken-Förderband. Feiere Dich anschließend unbedingt für diese bewusste Wahl! Das geht auch noch, wenn Du den Gedanken-Flughafen schon fast verlassen hast: Gehe zurück und lege den Gedanken zurück! (Natürlich befindest Du Dich stets am Förderband, um die für Dich positiven Gedanken zu wählen.)

Dazu passt das Sprichwort: Ändere Deine Gedanken – und Dein Leben ändert sich.

Ich wünsche Dir angenehme Gedanken und eine ganz hohe, liebevolle Durchschnittsschwingung!