Entstehung der Realität weitere Antworten von Autor Jörg Starkmuth

Die Entstehung der Realität – Wie das Bewusstsein die Welt erschafft ist ein faszinierendes Buch von Autor Jörg Starkmuth. Zu den Inhalten dieses Buches interviewte ich Jörg Starkmuth (Pocast 45 Entstehung der Realität Interview mit Autor Jörg Starkmuth). Darüber hinaus beantwortete mir Jörg noch einige spannende Fragen schriftlich! Die Fragen und Antworten findest Du hier:

Gedanke oder Gefühl, was ist zuerst? Oder spielt nur die Wahrnehmung eine Rolle?

Antwort Jörg Starkmuth: Wie der Prozess der Realitätsauswahl – also im Grunde die Interaktion des individuellen Bewusstseins mit dem „umliegenden“ Quantenfeld – im Detail funktioniert, weiß bisher niemand. In meinem Modell, das ich im Buch vorstelle, ist die Wahrnehmung das Entscheidende: Du erschaffst, was du wahrnimmst. Aber die Wahrnehmung interagiert ja ständig mit Gedanken und Gefühlen, deshalb spielen diese in jedem Fall eine äußerst wichtige Rolle.

In aller Regel läuft es so: Über die Sinne kommen Daten ins Bewusstsein (Wahrnehmung). Diese lösen zum einen oft über Konditionierungen (siehe Buch) unmittelbar Gefühle aus. Zum anderen interpretiert der Verstand die Daten (mittels Gedanken). Diese Gefühle (zumindest der bewusste Teil

davon) und die Gedanken werden dann wiederum wahrgenommen, was wiederum sowohl Gefühle als auch neue Gedanken auslösen kann usw. Du siehst, dass das eine komplexe Interaktion ist, die sich in langen Gedankenketten und auch Endlosschleifen bewegen kann. Ganz egal, was nun genau die Realität erzeugt (Gedanke, Gefühl oder Wahrnehmung): Da alles ineinander übergeht, spielt auf jeden Fall alles eine Rolle für die Realitätsauswahl. Und welche Gedanken und Gefühle ausgelöst werden, hängt von unserer Lebenserfahrung ab (Wissen, Glaubenskonzepte, Konditionierungen, seelische Traumata usw.). Die ist also ein ganz entscheidender Faktor und macht es auch so schwer, sich „mal eben“ die gewünschte Realität zu erschaffen.

Wichtig ist hier noch: In aller Regel wird die Macht der Gedanken über- und die der Gefühle unterschätzt. Die Grundrichtung unserer Wahrnehmung (positiv oder negativ) wird vor allem durch Gefühle bestimmt. Diese entstehen – wie im Buch beschrieben – oft durch antrainierte emotionale Programme (Konditionierungen), und die zugehörigen Gedanken stricken wir uns oft nur drumherum, um uns selbst das Ganze zu erklären und es zu rechtfertigen. Entscheidungen treffen wir letztlich immer aufgrund eines Gefühls, auch wenn wir vorher oft aufwendige Denkgebäude bauen zu müssen glauben, bis wir zu einem Ergebnis kommen, das sich „gut“ oder „richtig“ oder „sinnvoll“ anfühlt.

Auch in Bezug auf das „Anpeilen“ einer erwünschten oder unerwünschten Zukunft hat das Gefühl viel mehr Macht als der Gedanke. Denn letztlich ist etwas ja nur deshalb erwünscht, weil du dich damit gut fühlen willst. Also geht es dir immer um das Erreichen oder Vermeiden bestimmter Gefühle. Die Umstände sind da nur Mittel zum Zweck. Deshalb ist es am wirksamsten, die gewünschte Zukunft innerlich bereits zu fühlen. Dann bist du praktisch schon am Ziel, und nur noch die Umstände müssen „nachziehen“, um das Ganze zu stabilisieren.

Nun denken wir nun einmal und das hat Folgen. Nur auf unsere Stimmung oder auch auf unsere Realität?

Antwort Jörg Starkmuth: Beides (siehe oben). Wenn dein Chef mit wütendem Gesicht in dein Büro kommt und du denkst „Au weia, jetzt feuert er mich!“ hat das eine andere Wirkung auf deine Stimmung als der Gedanke „Oh, dem geht’s nicht gut, was könnte ich ihm denn mal Gutes tun?“. 😉 Und die daraus entstehende innere Vision (bestehend aus Gedanken und den zugehörigen Gefühlen) ist dann deine Wahrnehmung, die eine entsprechende Realität anzieht.

Worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten bestimmt unsere Zukunft. Aufmerksamkeit richten geht über Gedanken oder welche Möglichkeit gibt es noch?

Antwort Jörg Starkmuth: Wie gesagt, du kannst das gewünschte Ziel gedanklich fokussieren (z. B.

als inneres Bild), aber das Gefühl ist mächtiger. Deshalb verlegen sich viele auch darauf, sich nur noch die Frage zu stellen, wie sie sich eigentlich fühlen möchten, ohne die äußeren Umstände „festzulegen“. Das ist letztlich – wenn man es kann – die bessere Methode, denn damit lässt du sozusagen dem Universum viel mehr Spielraum, wie es dafür sorgen kann, dass du das gewünschte Gefühl erreichst. Was hättest du auch davon, wenn du fleißig den Lottogewinn fokussierst, ihn auch bekommst und dann feststellst, dass er dich gar nicht wirklich glücklich macht?

Die dritte, vielleicht weiseste Methode besteht darin, gar nichts mehr gezielt zu fokussieren, sondern nur möglichst viel innerlich loszulassen und sich komplett zu öffnen – in Form von Meditation. Damit öffnest du den Kanal für deine höheren Aspekte, sodass sie den optimalen Lebensweg für dich manifestieren können, ohne vom irdischen ich und seinen vielen Wünschen und Irrtümern ausgebremst zu werden. Das funktioniert, weil deine Seele eine übergeordnete Absicht verfolgt, die dann direkt zum Tragen kommt. Dieser Weg erfordert allerdings Geduld und Urvertrauen.

Zweifel passiert ebenfalls über Gedanken. Eine trainierte Gedankenhygiene erscheint mir sinnvoll. Ja, dies bedeutet anfangs Stress. Wie Autofahren lernen. Mit der Zeit wird es als unbewusste Routine übernommen.

Antwort Jörg Starkmuth: Grundsätzlich ja. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, dass man sich nicht selbst verarscht. 😉 Bei mir löst allein schon der Begriff „Gedankenhygiene“ inneren Druck aus (manche sprechen deshalb auch von „Gedankenpolizei“), nach dem Motto: „Denk auf keinen Fall irgendwas Negatives, sonst manifestiert sich das!“ Wohin solche Vermeidungsgedanken führen, habe ich im Buch ja ausgiebig beschrieben: Du bekommst letztlich genau das, was du vermeiden wolltest – oder zumindest jede Menge Bestätigungen, dass du es wirklich vermeiden solltest, also beunruhigende Symptome und Entwicklungen.

Ich bevorzuge den Begriff der Musterunterbrechung. Hierzu gibt es einen Blogbeitrag:

Die Macht des Zweifels kann im Übrigen auch nützlich sein, nämlich wenn man sie mal auf die eigenen negativen Überzeugungen anwendet: „Kann ich eigentlich wirklich sicher sein, dass das so ist?“ Das ist ein wesentliches Prinzip der Methode „The Work“, die ich im Buch ja auch kurz vorstelle.

Wie beobachten wir die Welt, die wir damit erzeugen? Mit Gedanken? Mit der Wahrnehmung? Wie geht das?

Antwort Jörg Starkmuth: Wie gesagt, das genaue Schöpfungsprinzip kennt bislang niemand. Aber wir beobachten nicht mit Gedanken, sondern mit dem Bewusstsein. Das Bewusstsein ist die beobachtende Instanz. Gedanken gehören ebenso wie die von den Sinnesorganen gelieferten Daten zu den *Objekten* der Beobachtung. Sie entstehen zwar oft aufgrund bestimmter Beobachtungen, aber wie ich im Buch je beschreibe, kannst du dich durchaus selbst beim Denken beobachten, was eine sehr gut meditative Übung ist, durch die du dich von deinen Gedanken und ihren möglichen Auswirkungen unabhängiger machen kannst. Gedanken sind Werkzeuge, nichts weiter.

Wie kann ich meine Wahrnehmung vergrößern? Unbekannte Dinge versuchen, die Grenzen verschieben. Wie noch? Wie kann ich meinen Filter radikaler wechseln?

Antwort Jörg Starkmuth: Nichts als gegeben hinnehmen. Alles hinterfragen. Viel lesen, aber ohne es automatisch zu glauben. Andere beobachten und befragen, wie sie drauf sind und wie sich daraufhin ihr Leben gestaltet, und dadurch erkennen, dass man Dinge auch ganz anders sehen und erleben kann. Immer wieder negative Muster unterbrechen und Ziele bewusst machen.

Für radikalere Erweiterung: Lange meditieren (die langsame, sanfte, preiswerte und sehr gesunde Methode) und/oder energetische Methoden aller Art selbst anwenden oder in Form von Therapie, Seminaren oder Coachings in Anspruch nehmen.

Noch tiefer gehen luzide Träume und außerkörperliche Erfahrungen (AKEs).

Dazu gibt es viele Anleitungen (zu AKEs gibt es gute Bücher auch in meinem Verlag). Es erfordert aber, wenn man nicht von Hause aus mit der Fähigkeit gesegnet ist, sehr disziplinierte Übung. Ich selbst habe außer ein paar kurzen luziden Träumen noch nichts erreicht.

Die ganz radikale Tour wären bewusstseinserweiternde Substanzen – da ist aber große Vorsicht geboten, und es kann auch nach hinten losgehen, indem es Ängste auslöst oder verstärkt. Bitte nichts ohne umfassende vorherige Information und anfangs nicht ohne kompetente Begleitperson ausprobieren.

Wie kann ich das Informationsfeld noch besser „anzapfen“ bzw. nutzen? Wie kann ich noch mehr Inhalte von dort beziehen?

Antwort Jörg Starkmuth: Auch da hilft wieder Meditation. Am besten vorher eine klare Absicht oder Frage formulieren und dann passiv für die Antwort öffnen. Auch AKEs und luzide Träume sind hier wieder zu nennen, denn da erlebst du das Informationsfeld sozusagen direkt, du bist mittendrin. Auch da ist eine klare Absicht erforderlich, um gezielt an Infos zu kommen.

Beachte, dass viele dieser Tipps nicht auf meinen eigenen Erfahrungen beruhen, sondern auf Gehörtem und Gelesenem. Ich selbst bin offenbar nicht diszipliniert genug für konsequente Meditation oder AKE-Übungen. Ich nutze eher Coachings, z. B. durch meine Freundin.

Geht wahrnehmen nur durch Gedanken oder mit allen Sinnen? Oder sowohl als auch?

Antwort Jörg Starkmuth: Wahrnehmen geht über die Sinnesorgane und die zugehörigen Gehirnzentren (Sehzentrum usw.) sowie über außersinnliche Kanäle (Telepathie usw.).

Die eigentliche Wahrnehmung ist die Beobachtung dieser Informationen durch das Bewusstsein.

Gedanken sind sekundär und haben mit der eigentlichen Wahrnehmung nicht direkt zu tun. Sie interpretieren lediglich das Wahrgenommene und werden dann evtl. selbst wieder vom Bewusstsein wahrgenommen (soweit es sich um bewusste Gedanken handelt).

Der Inhalt der Wahrnehmung lässt sich also zum einen durch Selektion verändern (worauf fokussiere ich meine Aufmerksamkeit?) als auch durch Verändern von Gedanken, die ja ebenfalls wahrgenommen werden.

Warum passiert einer Person ein Unfall?

Antwort Jörg Starkmuth: Das kann tausend Gründe haben. In aller Regel versteht man es auch als jemand, der an Realitätsgestaltung glaubt, nicht sofort, manchmal auch nie. Oft aber erkennt man rückblickend irgendwann (manchmal Jahre später), wofür es gut war. Mein Buch z. B. gäbe es nicht ohne einige sehr schmerzhafte Erfahrungen, die mich auf den Weg der Erkenntnis gebracht haben (kein Unfall in meinem Fall, aber das Prinzip ist dasselbe).

Denkbare Gründe wären z. B.:

  • Der Betreffende muss sich für eine Weile aus dem Alltag ausklinken, um bestimmte Entwicklungsschritte zu vollziehen.
  • Oder er lebt schlicht in einem ständigen Opferbewusstsein und hat deshalb dauernd „Pech“.
  • Er kann bei einem Unfall wichtige Menschen (z. B. zukünftige Partner) kennenlernen und/oder lebensverändernde Erfahrungen machen, z. B. Nahtoderfahrung, das Erleben von Hilfe und Mitgefühl usw.
  • Er braucht einen äußeren Anlass, um den Planeten scheinbar vorzeitig (tatsächlich aber pünktlich) zu verlassen. 😉
  • usw.

Wann stirbst Du? Warum stirbst Du, wenn Du stirbst? Warum sterben manche jung? Aufgabe erfüllt oder vollständig verfehlt scheidet für mich als Begründung aus. Vorbestimmung und er hat es vorher so gewählt ebenso.

„Vollständig verfehlt“ scheidet für mich auch aus. Ich glaube nicht, dass man aus spiritueller Sicht keine Fortschritte machen kann. Aber wenn das aktuelle Leben seinen Zweck erfüllt hat, warum sollte man es dann unnötig in die Länge ziehen? „Er hat es vorher so gewählt“ ist für mich absolut plausibel – es gibt sehr viele Hinweise darauf, dass Absprachen u. Ä. vorab stattfinden. Es muss aber nicht in jedem Fall so sein – jedenfalls glaube ich nicht an starre Pläne, an die man sich zwingend halten *muss*. Wohl aber an übergeordnete Absichten der Seele, die unser irdisches „Schicksal“ beeinflussen. Meine Angst vor dem Tod hat sich durch die Überzeugung, dass dieser zum passenden Zeitpunkt kommen und nicht das Ende darstellen wird, auf praktisch null reduziert.

Warum kommen Kinder mit Krankheiten auf die Welt?

Antwort Jörg Starkmuth: Zum Beispiel um ihren Eltern oder anderen Menschen bestimmte Herausforderungen zu bieten und Erfahrungen zu ermöglichen und auch selbst welche zu machen. Sei es als gezielte Absicht der Seele oder als karmische Resonanz, denn das Prinzip, dass unsere geistige Struktur unsere Realität bestimmt, endet ja nicht mit dem Tod und beginnt auch nicht erst mit der Geburt. Wer in sehr starren Mustern festhängt, hat auch wenig Wahlmöglichkeiten bei der Gestaltung seiner nächsten Inkarnation.

Fast alles ist Energie: Wie ist Deine Einschätzung zur Schwingung eines Menschen? Wie kann man diese messen? Welchen Einfluss hat sie?

Antwort Jörg Starkmuth: Du meinst „hohe“ oder „niedrige Schwingung“ im Sinne der Bewusstseinsentwicklung? Das ist für mich eine offene Frage. Meine Arbeitshypothese lautet, dass Quantenfelder (die Grundlage von Energie und Materie) letztlich Bewusstseinsfelder sind, also Bewusstsein selbst (bzw. dessen ursprünglichste Manifestation) eine Schwingungsfrequenz besitzt, die mit der Frequenz von Quantenwellen gleichzusetzen ist. Das würde erklären, warum Bewusstsein direkt mit Energie und Materie interagieren kann, und auch, wie unterschiedliche Realitäten (die man bei AKEs besuchen kann) im gleichen Raum existieren können, nämlich als Überlagerung verschiedener Grundfrequenzen wie bei Radiosendern, aus denen man mit dem Empfänger (hier der Wahrnehmung) eine rausfiltert.

Aber wie gesagt, es ist nur eine Arbeitshypothese. Tatsächlich ist „Schwingung“ hier erst mal nur eine Metapher, und bisher weiß niemand, wie man das objektiv messen könnte (auch wenn einige Esoteriker sicher was anderes behaupten und „Messgeräte“ für „Bovis-Einheiten“ o. Ä.

anbieten). Menschen mit (visueller) energetischer Wahrnehmung sowie außerkörperlich Reisende nehmen eine „höhere Schwingung“ meistens als größere Helligkeit wahr.

Wenn es unendliche Varianten gibt, kann ich doch auch eine Variante eines anderen Menschen wählen, die dem entspricht was ich möchte. Aus meiner Sicht muss ich dazu nur auf seiner Schwingung sein, mich auf ihn in dieser Variante einschwingen. Da ich das ja wähle und es ja alles gibt, ist das insofern auch schlüssig und widerspruchsfrei.

Antwort Jörg Starkmuth: Du kannst nur das wählen, was dein persönlicher Möglichkeitsraum dir gestattet, der durch deine Lebenserfahrung (Glaubenskonzepte usw.) begrenzt ist. Wenn dein Möglichkeitsraum eine andere Version eines anderen Menschen beinhaltet, die du auswählen kannst, dann enthält auch der Möglichkeitsraum der anderen Person diese Variante (oder genauer:

eine Variante, die du in der von dir angepeilten Weine interpretieren kannst – denn wir nehmen ja den anderen nie direkt wahr, sondern nur das Bild, das wir uns von ihm machen). Sonst könnte keine widerspruchsfreie gemeinsame Realität entstehen. Solltest du deinen Möglichkeitsraum erweitern, um z. B. eine andere Person in einer „besseren“ Version zu ermöglichen, dann wird sich entweder die Person dem anpassen oder sie wird aus deinem Leben verschwinden und eine andere Person wird die Rolle übernehmen. Wir sind alle viel komplexer vernetzt, als wir glauben, da unser individuelles, scheinbar abgetrenntes Ich ja nur ein Konstrukt des Verstandes ist. Deshalb kann dieses Ich für sich genommen auch nicht andere Menschen beeinflussen, aber das gemeinsame Bewusstsein kann die gemeinsame Realität so verändern, dass es zu allen individuellen Wahrnehmungen passt.

Reisen in die Vergangenheit: Ist es auch möglich doch alles zu verändern, z. B. die Eltern – entgegen Zurück in die Zukunft – und dennoch bin ich dann noch da, da es mich ja im Variantenraum in jeder Variante dennoch gibt und ich fokussiere eben auf meine Variante, mit der ich zurückreise.

Antwort Jörg Starkmuth: Damit wäre die veränderte Vergangenheit aber von deiner Kollektivrealität entkoppelt. Inwieweit man sie dann als „real“ bezeichnen könnte, ist Definitionssache (der Möglichkeitsraum ist ja ein Raum von Möglichkeiten, nicht von Realitäten). Die bekannte Physik (die ja letztlich die Gesetzmäßigkeiten der Kollektivrealität, also des Kollektivbewusstseins beschreibt, schließt makroskopische Zeitreisen meines Wissens aus, zumindest auf materieller Ebene. So wie wir auch im Alltag nicht jede beliebige Realität manifestieren können, können wir auch nicht beliebige Raumzeit-Kurse einschlagen (einfach, weil das Blatt nur dorthin kann, wohin der Zweig geht, der Zweig nur dorthin, wohin der Ast geht usw.).

Jürgen Ziewe (Buch in meinem Verlag erhältlich) konnte im außerkörperlichen Zustand sich selbst in früheren Leben begleiten, jedoch nur als Beobachter. Er konnte nicht eingreifen. Viele spirituelle Menschen sind ja der Ansicht, dass lineare Kausalität eine Illusion bzw. grobe Vereinfachung der tatsächlichen komplexen Ereignisvernetzung ist. Da unser Verstand aber (vermutlich) nur linearkausal denken kann, sprengen diese Überlegungen ein wenig seine Fähigkeiten. 😉

Wenn alles jetzt ist, wie kann die Zeit überwunden werden?

Antwort Jörg Starkmuth: Das ist hier aber ziemlich sicher eine, die man nur mit „Mu“ beantworten kann (siehe Buch). Es ist nicht „alles jetzt“, denn „jetzt“ ist ohne „Zeit“ nicht denkbar. Die *Wahrnehmung* von Zeit (und letztlich ist sie vermutlich nicht viel mehr als das) lässt sich allerdings meditativ überwinden.

Allein schon das Einstellen des Denkens lässt sie weitgehend verschwinden.

Was passiert beim bewussten Träumen / Out-of-Body-Experience (OOB) wenn „etwas schief läuft“? Ist der Mensch dann physisch einfach weg?

Antwort Jörg Starkmuth: Es läuft nichts schief. Der Geist verlässt auch nicht vollständig den Körper, sondern erzeugt sozusagen eine Kopie von sich selbst, die sich von der körperlichen Sinneswahrnehmung entkoppelt und andere Regionen der „Matrix“ (also des für uns zugänglichen Möglichkeitsraums) erkundet.

Im Grunde funktioniert das nicht anders als Fernwahrnehmung (Remote Viewing), nur dass bei Letzterem der „ausgesendete“ Aspekt des Geistes weniger stark von dem im Körper zurückbleibenden Aspekt entkoppelt wird.

Bei einer AKE wird in der Regel nur der Erinnerungsstrom von einem der beiden Aspekte bewusst gespeichert. Deshalb erinnert man sich an die meisten AKEs und Träume auch nicht. Und wenn doch, verliert man stattdessen meist die Erinnerungen des Körpers, sodass die Illusion entsteht, man wäre komplett weg gewesen. Robert Bruce erklärt das sehr gut in „Dynamik der Astralprojektion“.

Wie kann ich mein Gefühl des Einsseins verstärken?

Antwort Jörg Starkmuth: Auch hier wieder: Auflösen blockierender emotionaler Muster durch Therapie/Coaching/Selbstcoaching, Meditation und AKEs. Ansonsten durch gezieltes Suchen von Verbundenheit, z. B. bewussten Kontakt zur Natur oder zu Menschen aufnehmen, möglichst wenig dabei denken und viel fühlen und genießen.

Wähle ich jeden Menschen ab oder zu mir?

Antwort Jörg Starkmuth: Wer ist „ich“? 😉 Die Fragestellung impliziert wiederum ein Getrenntsein, dass es nicht gibt. Dein soziales Umfeld ist eine Kollektivschöpfung mit deinen Mitmenschen. Ihr seid zusammen, weil ihr passend zueinander „schwingt“. Wenn du deine „Schwingung“ (z. B. deine

Glaubenssätze) änderst, ändern sich diejenigen Mitmenschen mit, die auf einem entsprechenden Weg sind, und die anderen verschwinden aus deinem Umfeld (oder lösen nichts mehr bei dir aus).

Macht es Sinn sich als Mensch nur noch als Bewusstsein zu fühlen?

Antwort Jörg Starkmuth: Im Alltag ganz sicher nicht, da brauchen wir zumindest ein Stück weit das Ich und den Verstand, um zu überleben. Es hat nur Sinn als temporärer Zustand zum Zweck der Erholung und Bewusstseinserweiterung.

Allerdings gibt es durchaus viele „Erleuchtete“, die einen ganz normales Leben leben (meine Freundin zum Beispiel). Sie sind sich (meistens) der Verbundenheit mit allem und der Relativität ihrer Ich-Illusion bewusst, entkoppeln sich aber nicht komplett davon.

Alles geschieht nach Deinem Glauben. Ist das die universelle Anleitung?

Antwort Jörg Starkmuth: Eher eine Erklärung als eine Anleitung. Denn damit weißt du ja noch nicht, wie du deinen Glauben verändern kannst. Das wiederum geht über die bereits mehrfach genannten Wege und ist nicht trivial, wenn es um tiefsitzende Glaubenskonzepte geht.

Die Zeichen des Lebens kommen ununterbrochen zu uns und werden so oft übersehen. Was will mir eine Krankheit meines Kindes sagen? Einfach annehmen und das Positive daraus ziehen? Oder wählte ich das? Oder bin ich zu eingeschränkt, um den größeren Plan zu entdecken?

Antwort Jörg Starkmuth: Ich glaube, mit solchen Fragen macht man sich unnötig Stress, da es nur selten einfach durchschaubar ist (siehe Antwort zum Thema Unfall).

Einfach alles möglichst gelassen annehmen und so liebevoll und konstruktiv wie möglich damit umgehen (Kernfrage: Wie können alle Beteiligten so glücklich wie möglich sein?). Wenn das schwierig oder unmöglich ist, ist das ein Hinweis auf ein Thema, das du bei dir selbst näher beleuchten kannst, in der Regel eine bestimmte Angst. Die kannst du dann in der Meditation, Therapie usw. thematisieren. Leider sind die Ängste oft unbewusst, aber du kennst zumindest schon mal den Auslöser und kannst versuchen, mit Musterunterbrechung weiterzukommen oder mit professioneller Unterstützung an die Ursachen zu kommen.

Kennst Du einen lebenden Avatar?

Antwort Jörg Starkmuth: Keine Ahnung. 🙂 Ich wüsste nicht, woran man das zuverlässig erkennen könnte. Ich denke auch, dass es alle möglichen Zwischenstufen zwischen einem „passiven Reinkarnationsopfer“ und einem absolut freiwillig inkarnierten Avatar gibt. Angeblich sind gerade die „höchsten“ spirituellen Helfer oft ganz unscheinbar, z. B. Obdachlose usw.