55 Warum Kontraste so besonders sind – Schattenprinzip mal anders

Warum Kontraste so besonders und hilfreich für Dein Leben sind. Bereits in meiner letzten Folge 54 Vertreibung aus dem Paradies oder ist es doch ganz anders? ging es unter anderem um das Thema Kontraste, jetzt gibt es noch eine eigene Folge dazu! Manchmal ist vom Schatten zu hören und wie man diesen am besten loswird. In Folge 05 Wundern hilft immer versprach ich zum Thema „Schattenprinzip“ eine eigene Folge aufzunehmen. Diesen Loop schließe ich doch gerne! Jedoch ein wenig anders, als ich damals noch dachte. Ich spreche im Folgenden lieber von Kontrasten als von Schatten. Klingt irgendwie besser.

Stell Dir jetzt mal ein ganz weißes Blatt Papier in der Größe A4 vor. Es liegt vor Dir. Je nachdem welcher Inhalt später einmal darauf erscheint, kann es zum wichtigsten Papier Deines Lebens werden. So kann dieses weiße und noch leere Blatt für Dich unendliche Freude, Reichtum oder Freiheit ausdrücken. Es kann auch weiß und ganz leer bleiben. Immer bereit, Farbpartikel aufzunehmen und etwas kontrastreich abzubilden. Auch denkbar ist es, dass es so sehr gefärbt oder angemalt wird, dass alles weiß überdeckt wird. Oder ein Kind schreibt mit Zaubertinte etwas darauf. Danach sieht es noch aus wie vorher: weiß und ganz leer. Und dennoch ist es anders, als es scheint. Dieses Blatt enthält eine geheime Botschaft, die nur Bügelfreunde entschlüsseln können.

Das Negative macht die Wahl des Positiven erst möglich!

Im Zeitalter des PCs ist das ganze natürlich ganz anders, noch viel leichter. Ganz besonders was das Thema Zaubertinte angeht. Stell Dir eine ganz neue, leere Excel-Datei vor. Du blendest die Gitternetzlinien aus und siehst nur noch eine strahlend weiße Fläche. Nun wählst Du als Schriftfarbe weiß. Und Du schreibst und schreibst und schreibst. Am Ende speicherst Du die Datei. Nach einiger Zeit macht ein anderer Mensch die Datei auf und will Dein Werk betrachten. Alles leer denkt er sich. Doch nur auf den ersten Blick. Kaum markiert er alle Zellen und ändert entweder die Schriftfarbe oder den Hintergrund, so kann er alles lesen, was Du geschrieben hast. Es ist nur der Kontrast, der den Unterschied macht.

In Deinem Leben ist es genauso. Das Negative macht die Wahl des Positiven erst möglich! Das Negative zeigt Dir genau, was Du willst. Es zeigt Dir nämlich, dass es auch etwas Positives gibt. Deine Gefühle leiten Dich und zeigen Dir sofort und unmittelbar, was für Dich negativ ist. Dann liegt es bei Dir, bewusst zu sein. Bewusst wahrzunehmen, was Du fühlst. Dann zu erkennen, was Dir die negativen Gefühle bereitet. Schon weißt Du, was der Fokus Deiner Gedanken sein soll: Das Positive. In dem Du an das Positive denkst, stellen sich automatisch positive Gefühle ein. Bis sich Dein Verstand einschaltet und Dir viele praktische Gründe gibt, Dich doch lieber auf das Negative zu fokussieren. Danke ihm dafür und bleibe beim Positiven! Er wird es früher oder später akzeptieren.

Mangel und Fülle so dicht beisammen

Ein Beispiel: Du bist in einem Geschäft und möchtest leckere und saftige Erdbeeren kaufen, die auch noch schön duften. Vor Ort findest Du nur noch die angefaulten Reste von gestern oder letzter Woche. Manchmal ist weniger wissen besser. Richtest Du Deinen Fokus auf die fauligen Beeren und gehst voller schlechter Laune aus dem Geschäft? Oder wunderst Du Dich kurz, da Du ja leckere und saftige Erdbeeren kaufen möchtest, die auch noch schön duften? Du bleibst einen kleinen Moment vor den Erdbeeren stehen und wirkst etwas abwesend. Kurz darauf spricht Dich die Verkäuferin an: „Möchten Sie Erdbeeren? Die frischen wurden gerade geliefert und sind noch hinten auf der Palette. Wenn Sie möchten, dann hole ich Ihnen welche.“ „Ja, gerne, danke schön“ antwortest Du. Einen Moment später kommt sie mit drei Paketen an und bietet Dir die Auswahl an. Da die Erdbeeren sehr lecker und saftig aussehen und auch noch schön duften, nimmst Du gleich alle drei mit. Wunderbar diese Fülle. Beschwingt verlässt Du den Laden. Diese Erdbeeren schmecken gleich noch viel besser, da Du den Kontrast hattest von faul zu frisch und von Mangel zu Fülle. Hättest Du die Erdbeeren im Laden direkt gefunden, wäre Dir viel Freude verwehrt geblieben. Wirklich sehr besonders diese Kontraste!

Was mich meine Pilgerreise lehrte

Vor einigen Tagen machte ich eine längere Pilgerreise zu Fuß. Früh morgens ging es los. Erst in der Stadt, es war dunkel und manchmal ganz hell durch das Straßenlicht. Zuweilen waren die Straßen breit und laut, gelegentlich waren sie ganz schmal und leise. Später lief ich über Feldwege und erlebte nach der Enge der Stadt die Weite der Fläche. Mal waren die Straßen sauber und mal waren sie verdreckt. Oft war der Weg recht flach und dennoch gab es Steigungen und Gefälle. Meist war wenig Wind und stellenweise viel Wind. Als ich am Ziel angekommen war, folgte vor dem Rückweg auf die Bewegung kurzer Stillstand.

Ok, kalt war es immer. Wobei, das war nur die Außentemperatur. Durch die Bewegung und meine Expeditionsjacke war es mir genau richtig warm. Am Ende fragte ich mich: Was war der Sinn dieser Pilgerreise? Was nehme ich mit? Zuerst dachte ich: Dieses Mal ging es um die Freude an der Bewegung. Etwas neues erleben und machen. Etwas später wurde mir dann klar: Es war eine Pilgerreise der Kontraste! Wie wunderbar waren doch all diese Kontraste. Wie interessant und belebend machten Sie meinen Ausflug! Ohne all diese Kontraste wäre es ein sehr trister und langweiliger Spaziergang geworden.

Wie Schatten unterschiedlich wahrgenommen wird

An einem anderen Tag schien ganz viel Sonne. Dieses Mal war es warm. Die Frühlingssonne war bereits sehr stark und ich genoss die Wärme der Sonne. Eine Wolke zwischen Sonne und mir zeigte mir auch hier die Kontraste. Wunderbar und so besonders! Stell Dir die gleiche Situation mit einem weiteren Menschen vor. Der Mensch steht ebenfalls in der Sonne und die Wolke erscheint. Er schaut hoch zur Wolke. Augenscheinlich ist ihm kalt. Er beschwert sich über das Wetter und geht leise fluchend ein Stück zur Seite. Nun steht er im Schatten des Hauses. Die Wolke ist längst weitergezogen. Sein Blick ist jedoch weiterhin auf den Schatten gerichtet, so dass ihm das entgeht. Er müsste nur einige Schritte zur Seite machen und schon würde ihn die Sonne wärmen. Doch er zieht es vor weiter zu schimpfen. Manchmal hilft es einfach bewusst zu sein und den Blick zu ändern. So wählst Du Leichtigkeit und Freude. Letztlich ist es das, worum es geht. Leichtigkeit und Freude!

Dazu passt das Sprichwort: Wende Dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter Dich!

Wim Hof Atemtechnik für mehr Bewusstsein beim Atmen

Ein herrlicher Kontrast zum Bewusstwerden ist die Luft, die immer da ist. Die wenigsten Menschen denken über die Luft nach. Sie atmen, oft flach und gänzlich unbewusst. Manchmal riecht die Luft anders als erwartet. Das merken sie. Dann schimpfen sie oder beschweren sich, oder sie gewöhnen sich daran. Dann schimpfen sie weniger. Fakt ist, ohne Luft stirbt der normale menschliche Körper innerhalb weniger Minuten. Luft ist damit noch wichtiger als Wasser oder Nahrung. Da die Luft jedoch immer da ist – sonst wären wir wohl in der Gesamtzahl weniger Menschen – denken eben nur sehr wenige Menschen bewusst darüber nach. The Iceman Wim Hof, ein niederländischer Extremsportler, hat eine Atemtechnik entdeckt, die Dir hilft, bewusster in Bezug auf den Kontrast bei Luft zu sein. Und die geht genau so: Zuerst reicherst Du Dein Blut durch kontrollierte Hyperventilation mit Sauerstoff an. Dazu atmest Du ganz tief bewusst ein – und zwar in den Bauchraum und bis hoch zur Brust. Das ist nur anfangs ungewöhnlich und verschafft Dir eine sehr tiefe Atmung. Direkt nach der bewussten Einatmung lässt Du den Atem automatisch entweichen, so wie Dein Körper den Rhythmus vorgibt. Direkt danach atmest Du wieder wie eben beschrieben ganz tief und bewusst ein. Das Ganze wiederholst Du 30x. Das hört sich lange an. Es geht jedoch schnell. Nach den 30x atmest Du einmal ganz bewusst aus, bis alle Luft entwichen ist. Dazu kann auch der Bauch eingezogen werden. Nun hältst Du die Luft an. Stoppe am besten die Zeit, weil es einfach unglaublich ist, wie lange Du nun die Luft anhalten kannst. Wenn Du das öfter machst, wirst Du feststellen, wie viel länger das Luftanhalten dann geht. Solltest Du atmen wollen, schlucke einmal. Irgendwann stellen sich eine Stille und Leere ein. Herrlich! Wenn Du wieder atmen musst, atme einmal ganz tief ein und wieder alle Luft aus und halte erneut die Luft so lange an, wie Du kannst. Wiederhole den letzten Punkt noch einmal. Was für herrliche Kontraste Du so in kürzester Zeit erleben kannst!

Kontraste bereichern Dein Leben und zeigen Dir, was Du willst! Sie helfen Dir über Deine Gefühle noch leichter zu wählen, um so ein Leben voller Freude zu leben!